Lettland will digitalen Zwilling der Ostsee entwickeln

Lettland will digitalen Zwilling der Ostsee entwickeln

Lettland hat anlässlich des 5G Techritory Forums die Initiative „Mission Sea 2030“ zur Entwicklung eines digitalen Zwillings der Ostsee zur Bekämpfung der Auswirkungen des Klimawandels angekündigt. Auf dem 5G Techritory Forum in Riga treffen sich jährlich die weltweit führenden Köpfe der 5G-Branche, um die dringendsten Themen der Branche zu diskutieren.

Der digitale Ostsee-Zwilling soll eine simulierte Umgebung bieten, in der es möglich ist, die Auswirkungen menschlicher Aktivitäten auf das Meer zu modellieren. Innovationen, die sich auf das Meer auswirken, lassen sich damit besser planen und bauen. Das Konzept wurde von Marios Nicolaou, 5G-Stratege und Programmdirektor bei 5G Techritory, vorgestellt. Er erläuterte die Komponenten des Zwillings-Konzepts, das aus dem Zusammenspiel von Daten und Meeresinstrumenten, Konnektivität über Telekommunikation und Satellit, der durch ML und KI angetriebenen Digital Twin Engine sowie politischen und rechtlichen Maßnahmen besteht.

Es wird eine Reihe von Workshops mit entsprechenden Fachleuten geben, um Ausmaß und Art der zu überwachenden Verschmutzung zu ermitteln. Die verfügbaren Daten werden kartiert, um sie für das Zwillingsmodell zu verwenden. Auf dieser Basis wird das Modell erstellt und die notwendigen Maßnahmen in Bezug auf den politischen und rechtlichen Rahmen zur Unterstützung des digitalen Zwillings erörtert.

Die Ostsee ist eines der am stärksten verschmutzten Meere der Welt und muss dringend regeneriert werden, um das Wohlergehen und das Wachstumspotenzial der sie umgebenden Nationen zu verbessern.

Janis Nigals, Leiter der „Mission Sea“ bei der lettischen Investitions- und Entwicklungsagentur betont die Wichtigkeit des Projekts: „Der digitale Zwilling der Ostsee wird eine wichtige Komponente bei der Realisierung der „Mission Sea 2030“ sein. Dafür wird die neueste Technologie zur Identifizierung, Modellierung und Überwachung des Meeresökosystems eingesetzt. Unser Ziel ist es, die Zusammenarbeit zwischen den Branchen zu fördern und neue Lösungen zu implementieren, die das Wirtschaftswachstum ankurbeln und die natürliche Regeneration des Meeres sicherstellen“.

Die Initiative wurde von einem Expertengremium erörtert, das gemeinsam die verschiedenen zu erwartenden Vorteile des Zwillings erläuterte. Diese reichen von landesweiten Vorteilen für die Gesellschaft als Ganzes bis hin zur Förderung von Innovationen in einzelnen Branchen. Die teilnehmenden Experten waren Raimonds Lapiņš (stellvertretender Staatssekretär im lettischen Wirtschaftsministerium), Inese Andersone (Mitglied des Stadtrats von Riga), Viesturs Zeps (Vorstandsvorsitzender von Freeport Riga), Talis Juhna (Prorektor für Wissenschaft an der Technischen Universität Riga) und Janis Nigals (Leiter der Mission Sea bei der lettischen Investitions- und Entwicklungsagentur).